Cosimas Aufenthalt an der Proctor Academy (2009/10)

Andover, New Hampshire, USA

Sehr geehrte Frau Nottebohm,

Ich schreibe Ihnen, weil ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Ich bin so froh, dass ich auf der Proctor Academy war und kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwo sonst ein Jahr wie dieses hätte erleben können! Ich habe mir High School in America und somit auch mein ganzes Jahr zwar total anders vorgestellt, bin aber unendlich glücklich, dass alles auf Proctor anders als in meinen Erwartungen war!

In America eine Schule zu finden, in der sich so vieles um Umweltbewusstsein dreht und auch alles andere war einfach wirklich toll! Der Unterricht hat mir sogar wirklich Spaß gemacht und ich hatte allergrößten Respekt und mochte eigentlich jeden einzelnen meiner Lehrer wirklich gerne! Mir hat gefallen, dass man sie bei ihren Vornamen nennt und sie sich den Respekt nicht durch Rumschreien verdienen, sondern dadurch dass sie inspirieren, wirklich weiterhelfen und interessanten Unterricht gestalten. Außerdem hat mich das totale Vertrauensverhältnis motiviert und es hat mich dazu gebracht, dass ich meine Arbeit sogar dann gemacht habe, wenn ich nicht mehr konnte, nur um meine Lehrer nicht zu enttäuschen. Auch Möglichkeiten wie jeden Tag zu Snowboarden und sogar bei Competitions für seine Schule anzutreten (und dann als Team „New England Champion“ zu werden), sowie der Teamgeist in einem Team, das jeden Tag seine Nachmittage gemeinsam verbringt, die Möglichkeit alle seine Freunde jederzeit zu sehen, da alle auf demselben Campus leben, oder das Zusammenleben in meinem Dorm waren einfach „amazing“. Ich habe dort die besten Freunde gefunden und es war unendlich traurig, als ich mich am Ende verabschieden musste (wobei ich schon Besuch für 10 Tage empfangen habe und auch in den nächsten Sommerferien gemeinsam mit Freunden von Proctor nach California und Colorado reisen werde). Jedenfalls war Proctor die perfekte Schule für mich.

Auch das Vorbereitungsseminar hat mir – insbesondere am Anfang – sehr geholfen, da ich wusste, es ist normal überarbeitet mit dem zu sein, was für die Amerikaner total normal ist. Und auch alles am wieder-in-Deutschland-sein ist so, wie es mir in Heidelberg erzählt wurde (wobei ich es damals nicht geglaubt habe): irgendwie anders als davor. Ich bin glücklich, wieder hier zu sein, aber ich vermisse mein „anderes“ Leben im Internat und mit meinen Freunden dort und habe irgendwie ein bisschen das Gefühl, ein bisschen mehr open-minded zu sein als einige meiner Freunde, die hier geblieben sind. Aber auch das ist wohl normal und macht eigentlich nichts, weil daheim zu sein und all meine Freunde und meine Freiheit zu haben doch einfach wunderbar ist! Und ich meine Erfahrungen in New Hampshire für nichts umtauschen würde!!

Es hätte alles gar nicht besser für mich laufen können und deshalb möchte ich mich einfach ganz herzlich bei Ihnen bedanken!

Liebe Grüße,
Cosima